KJPP Heilpädagogik Tonfeld®


HEILPÄDAGOGIK TONFELD®

Angelika Hofauer

ANGELIKA HOFAUER
Tonfeldtherapeutin

Liebe Eltern,

in der Kinder- und Jugendpsychiatrie möchten wir Ihnen und ihrem Kind/Jugendlichen mit der Arbeit am Tonfeld® einerseits und anderseits mit einem pädagogisch orientierten Konzept „Arbeit mit Ton“ ein kreatives, dem ureigensten Bedürfnis nach „gesehen werden“ entgegenkommendes Angebot machen.

Bei der Arbeit am Tonfeld® und beim Gruppenangebot Arbeit mit Ton handelt es sich um entwicklungsfördernde, entwicklungstherapeutische und ressourcenorientierte Methoden.

Mir ist es besonders wichtig jedes Kind, jeden Jugendlichen mit seinen individuellen Erfahrungen, seinem „so geworden sein“ wahrzunehmen, seinen Wunsch nach Entwicklung so gut es geht zu unterstützen und die eigenen Ressourcen erfahrbar zu machen.

Wir verstehen oft die Sprache des Kindes, des Jugendlichen nicht und können ihm deswegen in seinem Entwicklungsbedürfnis nicht weiterhelfen.

 

ADRESSE
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Sekretariat

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kjp@kinderzentrum.de


Das Verhalten jedes Kindes/des Jugendlichen will etwas mitteilen; sein Verhalten ist eine Botschaft und damit auch eine Aufforderung, sich zu bemühen, die Bedürfnisse des Kindes/des Jugendlichen wahr zu nehmen und den darin enthaltenen Wunsch nach Erfüllung zu erkennen. Jedes Verhalten, das uns nicht „normal“ erscheint, wirft die Frage nach dem dahintersteckenden Bedürfnis auf, das hier Ausdruck finden will. Unser Auftrag ist es, das Kind/den Jugendlichen an der Hand nehmen und ein paar Schritte weit zu begleiten, bis das Kind/der Jugendliche den weiteren aktuellen Herausforderungen seines Lebens gewachsen ist.

Woran kann man nun diese Mitteilung des Kindes/des Jugendlichen objektivieren und damit gleichsam ablesen?

Was das Kind/den Jugendlichen bewegt, das bisher „Psychische und Unbewusste“ wird buchstäblich zum „Phänomen“. Über die Aktion des Kindes/des Jugendlichen nimmt jede Bewegung am Ton Gestalt an und kann bearbeitet werden.

Die ganze Lebensgeschichte des Kindes/des Jugendlichen, die über Jahre angesammelte Erfahrung drückt sich über die Haptik aus, wird über die Hände sichtbar im plastischen Ton und kann bearbeitet werden.

Damit verbindet sich der Apell an die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen des Kindes. Es wird in seiner Handlungskompetenz gestärkt.

Was hat Haptik mit Entwicklungsförderung zu tun?

Die Haptik ist eine „handliche“ Sprache. Diese Sprache hat Wörter (die gestischen Elemente) und einen Satzbau (Handlungssequenzen, wie sie am Tonfeld ablaufen) und eine Grammatik (wie sie Prof. Deuser in der Aktualgenese und der Kindertabelle zusammengefasst hat). Darin zeigt sich das Muster, wie sich Erfahrung mit der Welt in Form von Handlungsschemata in das System der Beziehungsaufnahme gespurt hat und den Umgang mit dem Beziehungsumfeld bestimmt.

Diese weiche und bildsame Masse fordert auf einzugreifen. Gerade Ton zu wählen, ein Material, das über seine Qualität einen immensen Aufforderungscharakter hat, ist ideal, „spricht“ doch Ton Kinder/Jugendliche immer an und „holt sie ab“. Ton bildet wie kein anderes Material jede Bewegung ab und schafft damit ein Stück Klarheit und Transparenz. Ton schafft die Bedingung dafür sich im Greifen selbst zu begreifen.

Die Arbeit am Tonfeld® hat zum Ziel:

  • Integration aller Sinne
  • Persönlichkeitsentwicklung durch:
    – Entwicklungsförderung
    – Kreativitätsförderung
    – Selbsterfahrung
    – Selbsterkenntnis
    – Steigerung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens
    – Erhöhtes Vertrauen in die eigene Lebensgeschichte und Intuition
    – Stärkung des emotionalen Empfindens
    – Förderung der Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit
    – Förderung der Konzentration und Ausdauer
    – Konfliktverarbeitung auf symbolischer Ebene
    – Wahrnehmen und Bewusst machen von Emotionen und Strategien
    – Abbau von zwanghaftem und ängstlichem Verhalten
    – Verbesserung der sozialen und emotionalen Fähigkeiten

Indikationen sind:

– Entwicklungsrückstand
– Verhaltensauffälligkeit
– (drohende) seelische Behinderung
– Belastende familiäre Situation
– Traumatische Erlebnisse